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Eine früh- und rechtzeitige Erkennung ist entscheidend bei der erfolgreichen Behandlung und Heilung von Krebserkrankungen.

Im Folgenden finden Sie Fragen und Antworten rundum das Thema „Krebsvorsorge speziell für Frauen“.

Krebsvorsorge für Frauen: Was wird empfohlen?

Krebsfrüherkennung ist fester Bestandteil bei gynäkologischen Vorsorgeterminen. Doch es gibt noch einige andere Untersuchungen zur Früherkennung, die von den Krankenkassen angeboten werden.

Dazu gehören speziell für das weibliche Geschlecht

  • Abstriche zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs,
  • sowie Mammographien zur Brustkrebsvorsorge

Allen Menschen, Männern wie Frauen, werden auch

  • Screenings der Haut zur Früherkennung von Hautkrebs,
  • Tests auf verborgenes Blut im Stuhl
  • sowie Darmspiegelungen zur Früherkennung von Darmkrebs1 2

empfohlen. Die genauen Untersuchungsintervalle variieren je nach Alter und individuellem Risikoprofil. Eine Übersicht der Untersuchungen nach Alter finden Sie hier.

Wie läuft Krebsvorsorge für Frauen ab?

Die Vorsorgeuntersuchungen speziell für Frauen werden üblicherweise von Gynäkologen durchgeführt. Dabei erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung sowie gegebenenfalls die Entnahme von Zellproben für den sogenannten Pap-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

Für die Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs werden Frauen ab dem 20. Lebensjahr alle 5 Jahre von ihrer Krankenkasse schriftlich eingeladen und informiert.

Für Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren wird zudem alle zwei Jahre eine Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs angeboten. Die sogenannten „Zentralen Stellen“ (Mammographie Screening) laden dafür alle zwei Jahre schriftlich ein.3

Die Teilnahme an der Krebsvorsorge ist immer freiwillig. Eine Überweisung durch Haus- oder Frauenarzt wird nicht benötigt.4

Ab wann Krebsfrüherkennung bei Frauen?

Die Krebsfrüherkennung beginnt in der Regel mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter oder bei Beginn des sexuellen Lebens. Ab dem 20. Lebensjahr sollten Frauen regelmäßig zur gynäkologischen Untersuchung und Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs gehen. Ab dem 30. Lebensjahr wird auch eine Brustuntersuchung (Inspektion und Abtasten) im Rahmen der erweiterten jährlichen gynäkologischen Untersuchung empfohlen. Ab dem 50. – 69. Lebensjahr wird ein Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs empfohlen. Ab dem 1. Juli 2024 gilt eine Ausweitung des Mammographie-Screening auch für Frauen bis 75 Jahren.5

Einen vollständigen Überblick über die Angebote im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung erhalten Sie auch auf folgender Infografik.

Krebsfrüherkennung wie oft?

Die Häufigkeit der Vorsorgeuntersuchungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich dem Alter, individuellem Risikoprofil und den Empfehlungen des behandelnden Arztes.

Im Allgemeinen werden jedoch jährliche gynäkologische Untersuchungen ab dem 20. Lebensjahr und alle zwei Jahre eine Mammographie ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.

Einen genauen Überblick erhalten Sie auf dieser Infografik.

Zu welchem Arzt zur Krebsfrüherkennung bei Frauen? Gynäkologe oder Urologe?

Die Frage, welcher Arzt für die Krebsfrüherkennung bei Frauen zuständig ist, stellt sich vielen Frauen:

Für die Krebsvorsorge speziell bei Frauen ist in erster Linie der Gynäkologe zuständig. Dieser ist spezialisiert auf die Gesundheit von Frauen und führt die notwendigen gynäkologischen Untersuchungen (Brust und Genitalbereich) durch, um Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die Mammographie (Röntgen der Brust) wird von speziell ausgebildeten Röntgenassistent:innen in regionalen sogenannten Screening-Einheiten (in der Nähe des Wohnortes) durchgeführt. Danach beurteilen zwei Radiolog:innen unabhängig voneinander die Befunde. Zur Mammographie werden Sie persönlich eingeladen.

Wird die Krebsvorsorge von der Krankenkasse übernommen? Wenn ja, was wird übernommen?

Ja, die gesetzlichen und privaten Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für die regelmäßigen gesetzlich geregelten Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung gemäß vorgegebener Altersempfehlung (siehe dazu diese Infografik). Dazu gehören speziell für Frauen unter anderem die Genitaluntersuchung (inkl. Pap-Abstrich), die Brustuntersuchung und die Mammographie.

Untersuchungen und Tests zur Krebsfrüherkennung, die nicht ausdrücklich Teil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms sind, werden von den gesetzlichen sowie privaten Krankenkassen normalerweise nicht übernommen.

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Besonderheiten in der Krebsvorsorge

Krebsvorsorge nach Brustkrebs

Für Frauen, die bereits Brustkrebs hatten, sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen von besonderer Bedeutung, um einen möglichen Rückfall frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Diese Untersuchungen werden in der Regel vom behandelnden Onkologen oder Gynäkologen durchgeführt.

Nach einer Operation der Brust im Rahmen der Brustkrebstherapie stehen während der ersten drei Jahre nach der Operation mindestens alle drei Monate Nachsorgeuntersuchungen an, im vierten und fünften Jahr alle sechs Monate und ab dem sechsten Jahr einmal jährlich.6

Bei einer Brusterhaltung kommt in den 6 Jahren nach Brustkrebs einmal jährlich eine Mammographie (Röntgen der Brust) und eine Mammsonographie (Ultraschall der Brust) hinzu.

Die empfohlenen Früherkennungsuntersuchungen für andere Krebsarten sind davon nicht betroffen und sollten in der empfohlenen Regelmäßigkeit weiter wahrgenommen werden (siehe dazu auch diese Infografik.

Krebsvorsorge Schwangerschaft

Zellabstrich

Im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung kann auch in der Schwangerschaft ohne Risiko für das ungeborene Kind ein Zellabstrich (Pap) aus Gebärmutterhals und Muttermund entnommen und untersucht werden. Die Probenentnahme erfolgt in vielen Fällen bei der ersten Schwangerschaftskontrolle.

Mammographie

Eine Mammographie wird in der Schwangerschaft nur nach sehr sorgfältiger Abwägung durchgeführt. Spezielle Vorkehrungen zum Strahlenschutz des Embryos oder Fötus sind nicht nötig. Häufig wird Frauen jedoch trotzdem eine Strahlenschutzschürze angelegt, um dem Sicherheitsbedürfnis schwangerer Frauen entgegenzukommen.7

Krebsvorsorge nach Geburt

Nach der Geburt eines Kindes sollten Frauen ihre regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wieder aufnehmen, wenn sie ausgesetzt wurden, um sicherzustellen, dass sie gesund bleiben und mögliche Krebserkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln lassen können.8

Die erste Kontrolle für einen Krebsabstrich (Gebärmutterhals) wird nach ca. 6-8 Wochen empfohlen.9

Mammographie und auch Brust-Ultraschall, wenn nötig, können auch in der Stillzeit durchgeführt werden und benötigen keinen Aufschub.10

Krebsvorsorge ohne Gebärmutter

Auch Frauen, die keine Gebärmutter mehr haben, sollten regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen. Neben gynäkologischen Untersuchungen können je nach individuellem Risikoprofil auch andere Untersuchungen notwendig sein, um bestimmte Krebsarten frühzeitig zu erkennen.

Ob bei Frauen nach Entfernung der Gebärmutter die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung auch weiterhin sinnvoll ist, hängt vor allem vom Umfang der Operation ab: Bei manchen Frauen, die wegen einer gutartigen Geschwulst operiert werden, entfernen die Ärztinnen und Ärzte nur den Gebärmutterkörper, nicht aber den Gebärmutterhals. Dann können Sie wie bisher die gynäkologische Untersuchung, den Pap-Test und/oder den Test auf Humane Papillomviren (HPV-Test) durchführen lassen.

Anders sieht es aus, wenn der Gebärmutterhals mit entfernt wurde: Die Krankenkasse übernimmt dann die Kosten für den Pap-Test und den HPV-Test in der Regel nicht mehr. Im Einzelfall lohnt es sich hier, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen.11

Krebsvorsorge Periode

Die Menstruationsperiode kann den Zeitpunkt einiger Vorsorgeuntersuchungen beeinflussen, sollte jedoch nicht als Grund für die Vernachlässigung der Krebsvorsorge dienen. Bei Unregelmäßigkeiten oder ungewöhnlichen Symptomen sollten Frauen jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Bei starken Blutungen, z.B. am Beginn der Monatsblutung, ist in aller Regel die Krebsfrüherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs und der dafür notwendige Abstrich nicht möglich.

Krebsvorsorge ohne Abstrich

Die jährliche gynäkologische Krebsfrüherkennungsuntersuchung dient allgemein der “Früherkennung von Krebserkrankungen des weiblichen Genitales ab dem Alter von 20 Jahren”, muss keinen Abstrich umfassen und kann auch von Frauen ohne Gebärmutter bzw. Gebärmutterhals in Anspruch genommen werden. Sie umfasst neben der gezielten Anamnese, die Inspektion der genitalen Hautregion, die gynäkologische Tastuntersuchung und die Spiegeluntersuchung der Scheide sowie Befundmitteilung mit anschließender Beratung. Zeigen sich dabei auffällige Befunde, können die Ärzte weitere Untersuchungen vornehmen.

Auf welche Krebs-Symptome müssen Frauen achten?

Es ist wichtig, auf Veränderungen im eigenen Körper zu achten und bei ungewöhnlichen Symptomen sofort einen Arzt aufzusuchen. Dazu gehören unter anderem ungewöhnliche Schmerzen im Unterleib, unerklärliche Blutungen, Knoten in der Brust oder Veränderungen der Haut. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können die Chancen auf eine erfolgreiche Genesung erheblich verbessern.

Krebsvorsorge erbliche Vorbelastung

Frauen mit bekannter erblicher Vorbelastung werden besondere Maßnahmen zur Früherkennung bestimmter Krebserkrankungen empfohlen.

Zwischen fünf und zehn Prozent der Brustkrebserkrankungen entstehen aufgrund einer vererbten Veranlagung. Auch Eierstockkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten und kann vererbt werden. Betroffene Frauen erkranken häufig schon in jüngerem Alter. Daher werden die Vorsorgeuntersuchungen deutlich früher empfohlen als bei nicht vorbelasteten Frauen: entweder bereits ab 25 Jahren oder fünf Jahre vor der frühesten Krebserkrankung innerhalb der Familie. Für betroffene Frauen werden in der Regel die Kosten für folgende Untersuchungen übernommen:

Ab 25 Jahren: alle sechs Monate eine Tast- und Ultraschalluntersuchung der Brüste.

Zusätzlich kann jedes Jahr eine Röntgenuntersuchung und eine Kernspintomographie in Anspruch genommen werden.12

Quellen

1 Bundesministerium für Gesundheit; https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krebsfrueherkennung
2 Deutsche Krebsgesellschaft – Onko Internetportal;
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/vorsorge-und-frueherkennung/krebsfrueherkennungsuntersuchungen-fuer-frauen
3 Bundesministerium für Gesundheit; https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krebsfrueherkennung
4 Deutsche Krebsgesellschaft – Onko Internetportal;
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/mammographie-screening.html
5 Gemeinsamer Bundesausschuss G-BA;
https://www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/ambulant/frueherkennung-krankheiten/erwachsene/krebsfrueherkennung/mammographie-screening-ausweitung/
6 Selpers;
https://selpers.com/lektion/brustkrebs-verstehen-brustkrebs-nachsorge
7 DKFZ Deutsches Krebsforschungszentrum – Krebsinformationsdienst;
https://www.krebsinformationsdienst.de/untersuchung/mammographie.php
8 Doctolib;
https://www.doctolib.de/gesundheit/krankheiten/gebaermutterhalskrebs-in-der-schwangerschaft
9 Deximed;
https://deximed.de/home/klinische-themen/gynaekologie/patienteninformationen/gebaermuttertumoren/gebaermutterhals-abstrich
10 Europäisches Institut für Stillen und Laktation;
https://www.stillen-institut.com/de/neues-abm-protokoll-nr-34-brustkrebs-in-der-stillzeit.html
11 DKFZ Deutsches Krebsforschungszentrum – Krebsinformationsdienst;
https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs/frueherkennung.php
12 Deutsche Krebsgesellschaft – Onko Internetportal;
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/erblicher-brustkrebs-wenn-der-k.html