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Zu welchem Arzt geht Mann für die Krebsvorsorge? Was passiert bei der Krebsvorsorge, welche Untersuchungen werden gemacht und in welchem Alter ist das sinnvoll? Dieser Artikel klärt auf: Das wichtigste über die Krebsvorsorge für Männer.

Wieviele Männer nehmen an der Krebsvorsorge teil?

Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts gehen nur 40 Prozent der Männer regelmäßig zur Krebsvorsorge.1 Bei den 40- bis 49-jährigen sind es gar nur 25 Prozent. Zum Vergleich: Bei den Frauen der gleichen Altersgruppe nehmen 70 Prozent die Früherkennungsuntersuchungen wahr.2 Umso wichtiger ist es, umfassend über die für Männer zur Verfügung stehenden Vorsorgeuntersuchungen aufzuklären und zu informieren.

Krebsvorsorge Mann: Was wird empfohlen?

Einen schnellen Überblick gibt die untenstehende Infografik.

Grundsätzlich sind für Männer Untersuchungen zur Früherkennung von Hautkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs vorgesehen. Diese nachfolgend vorgestellten Früherkennungsuntersuchungen, werden von den gesetzlichen Kassen erstattet. Darüber hinaus bestehen natürlich auch weitere Möglichkeiten und Angebote, die aber in der Regel nicht von den Krankenkassen erstattet werden.

  1. Hautkrebs-Screening zur Früherkennung von Hautkrebs.
    Ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre
  2. Prostata- und Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs.
    Ab dem 45. Lebensjahr jährlich (speziell für Männer)
  3. Test auf verborgenes Blut im Stuhl zur Früherkennung von Darmkrebs.
    Zwischen dem 50. und 54. Lebensjahr jährlich, ab dem 55. Lebensjahr alle zwei Jahre, solange keine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch genommen wurde.
  4. Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs: ab dem 50. Lebensjahr zweimal im Abstand von mindestens 10 Jahren.

Männer können ab dem 50. Lebensjahr zwischen dem Test auf verborgenes Blut im Stuhl und der Darmspiegelung wählen, da Männer früher und häufiger an Darmkrebs erkranken als Frauen. Wird das Darmspiegelungsangebot erst ab dem 65. Lebensjahr angenommen, besteht nur Anspruch auf eine Früherkennungs-Darmspiegelung.34

Krebsfrüherkennung Mann: Infografik

Wird die Krebsvorsorge von der Krankenkasse übernommen?

Ja, die gesetzlichen und privaten Krankenkassen in Deutschland übernehmen die Kosten für die regelmäßigen gesetzlich geregelten Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung gemäß vorgegebener Altersempfehlung.

Dazu gehören speziell für Männer Untersuchungen auf Darmkrebs wie Darmspiegelung oder Untersuchung auf verborgenes Blut sowie auf Prostata- und Genitalkrebs. Es ist jedoch ratsam, sich im Vorfeld über die genauen Leistungen bei der eigenen Krankenkasse zu informieren.

Ergänzende Zusatzangebote wie z.B. die Durchführung des Bluttests PanTum Detect®, der mit einer Untersuchung Hinweise auf eine Vielzahl von Krebsarten liefern kann (auch solche, für die es heute noch keine Regelvorsorgeuntersuchungen gibt), werden von den gesetzlichen Krankenkassen bisher nicht erstattet.

Krebsvorsorge bei Männern: Wo und welcher Arzt?

Ob die Krebsfrüherkennung für Männer beim Hausarzt, Urologen oder einem anderen Facharzt durchgeführt wird, ist vielen nicht ganz klar.
Aktuell existieren in Deutschland Früherkennungsuntersuchungen für drei große Krebsarten: Hautkrebs, Prostata, sowie Darmkrebs. Die Vorsorgeuntersuchungen werden in der Regel bei Fachärzt:innen durchgeführt:

  • Das Hautkrebsscreening beim Hautarzt,
  • die Früherkennung von Krebsformen der Prostata und der Genitalien beim Urologen
  • und die Darmkrebsvorsorge beim Gastroenterologen.5

Krebsvorsorge beim Hausarzt?

Grundsätzlich ist der Hausarzt immer der erste ärztliche Ansprechpartner in Sachen Gesundheit und spielt entsprechend auch eine wichtige Rolle bei der Information zu den bestehenden Möglichkeiten der Krebsvorsorge für Männer. Die konkreten Früherkennungsuntersuchungen auf Hautkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs führen die spezialisierten Fachärzte durch.

Krebsvorsorge Prostata

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. In der Regel wächst Prostatakrebs langsam und führt bei vielen Betroffenen nicht zum Tod. Wenn der Tumor jedoch gestreut hat, ist er nicht mehr heilbar.

Das gesetzliche Krebs-Früherkennungsprogramm beinhaltet daher zunächst eine Tastuntersuchung, die Aufschluss über eine Erkrankung geben kann.

Bei Männern ab 45 Jahren zahlt die gesetzliche Krankenkasse einmal im Jahr eine Tastuntersuchung der Prostata.

Diese Früherkennungsuntersuchung umfasst ein Gespräch mit dem Arzt, in dem nach eventuellen Beschwerden oder Symptomen gefragt wird. Außerdem werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in der Leiste untersucht und der Arzt tastet die Prostata vom Enddarm aus ab. Mit dieser digital-rektalen Untersuchung können jedoch nur oberflächlich gelegene und größere Karzinome gefunden werden. Das heißt, Tumoren, die ungünstig gelegen oder noch sehr klein sind, bleiben dabei unentdeckt. Trotz dieser Begrenzung ist diese Untersuchung sinnvoll. 6

Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer darüber hinaus gehenden Früherkennung, wie dem prostata-spezifischen PSA-Test oder dem PanTum Detect®-Bluttest, der Hinweise auf zahlreiche Krebsarten liefern kann.

Was ist ein PSA Test?

Mithilfe eines Eiweißes, das nur in der Prostata produziert wird, lässt sich das Risiko für bösartige Veränderungen auch in sehr frühen Stadien abschätzen. Dieses prostataspezifische Antigen, kurz PSA, findet sich in geringen Mengen auch im Blut, so dass es hier bestimmt werden kann. Je höher der Wert, umso wahrscheinlicher ist auch, dass ein Tumor vorhanden ist. Sehr hohe Werte weisen auf eine fortgeschrittene Erkrankung und das Vorhandensein von Metastasen hin.

Der PSA-Test ist nicht Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogrammes. Bevor der Patient sich für oder gegen einen PSA-Test entscheidet, sollte er sich beim Arzt ausführlich über die Vor- und Nachteile informieren. So sollte man wissen, dass das Testergebnis nur die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines Prostatakarzinoms vorhersagt. Denn ein normaler PSA-Wert ist keine Garantie dafür, dass kein Krebs vorliegt. Und umgekehrt bedeutet ein erhöhter PSA-Wert nicht zwangsläufig Prostatakrebs: Auch Harnweg- oder Prostataentzündungen, gutartige Veränderungen sowie Druck auf die Prostata (durch eine digital-rektale Untersuchung oder durch Sport) können den Wert beeinflussen.6

Früherkennung Hodenkrebs

In der Altersgruppe zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr ist der bösartige Hodentumor die häufigste Krebserkrankung des Mannes, obwohl insgesamt der Hodentumor mit ein bis zwei Prozent aller Tumorerkrankungen selten ist. Die jährliche Zahl der Neuerkrankungen beträgt etwa sieben pro 100.000 männlichen Einwohnern. Da es noch keine spezielle Früherkennungsuntersuchung für Hodenkrebs gibt, sollten sich Männer daher bereits ab dem 18. Lebensjahr mindestens halbjährlich selbst untersuchen. Verhärtungen, Knoten, Vergrößerungen oder Verkleinerungen der Hoden sind mit oder ohne Schmerzen ein Grund den Arzt aufzusuchen.7

Jeder Mann sollte es sich zur Routine machen, beide Hoden in regelmäßigen Abständen auf Veränderungen abzutasten:

Halten Sie den Hodensack mit beiden Handflächen. So können Sie Daumen und Finger beider Hände für das Abtasten der Hoden benutzen.

Tasten Sie jetzt jeden Hoden einzeln ab. Auf der Rückseite hinten spüren Sie das weiche Gewebe der Nebenhoden. Sie speichern und transportieren die Samenflüssigkeit. Untersuchen Sie jeden Hoden auf Schwellungen, leichte Vergrößerung oder Änderung der Festigkeit. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches feststellen, suchen Sie sofort Ihren Arzt auf.8

Krebssymptome bei Männern

Es ist wichtig, auf Veränderungen im eigenen Körper zu achten und bei ungewöhnlichen Symptomen sofort einen Arzt aufzusuchen. Zu den möglichen Symptomen von Krebserkrankungen bei Männern gehören unter anderem unerklärlicher Gewichtsverlust, Veränderungen der Haut sowie anhaltende Verdauungsprobleme. Symptome, die speziell bei Männern auftreten können, umfassen:

  • schwacher oder unterbrochener Urinfluss
  • Unfähigkeit zum Wasserlassen
  • Schwierigkeiten zu Beginn des Wasserlassens
  • Verhärtung oder Vergrößerung eines Hodens
  • Blut in der Samenflüssigkeit9

Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können die Chancen auf eine erfolgreiche Genesung erheblich verbessern.

Die regelmäßige Krebsvorsorge spielt eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Krebserkrankungen in einem frühen Stadium, was die Behandlungschancen deutlich verbessert. Es ist daher eine gute Idee die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und bei ungewöhnlichen Symptomen sofort einen Arzt aufzusuchen.

Ziel einer Krebsfrüherkennung ist das Erkennen von Tumoren noch vor Auftreten von Symptomen. Bluttests, wie der PanTum Detect®, der Hinweise auf eine Vielzahl von Krebsarten liefern kann, können die bestehenden Regelmaßnahmen sinnvoll ergänzen. Lassen Sie sich also auch über die Möglichkeiten zusätzlicher Krebsfrüherkennungsmaßnahmen aufklären.