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Die Krebsvorsorge umfasst eine ganze Reihe verschiedener Untersuchungen. Welche Möglichkeiten der Vorsorge für welche Krebsarten zur Verfügung stehen, erfahren Sie, neben vielen weiteren Informationen rund um die Krebsvorsorge in diesem Artikel.

Krebsvorsorge nach Krebsart

Krebs ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Erkrankungen und beschreibt das unkontrollierte Wachstum von Tumorzellen, die umliegendes, gesundes Gewebe zerstören und verdrängen können.  Dementsprechend gibt es auch nicht die eine Krebsvorsorge, oder Früherkennungsuntersuchung, die alle Krebsarten umfasst, sondern verschiedene Untersuchungen, die sich auf jeweils bestimmte Krebsarten spezialisieren.

Für 5 Krebsarten gibt es in Deutschland reguläre Früherkennungsuntersuchungen, die aktuell von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden: Brustkrebs (14,5 % der jährlichen Krebsneuerkrankungen), Prostatakrebs (12,8 %), Dickdarmkrebs (12,3 %), Haut-Melanom (4,4 %) und Gebärmutterhalskrebs (0,9 %).

Zusammen machen diese Krebsarten in Deutschland ca. 45 % der etwa 500.000 jährlichen Krebsneuerkrankungen aus. Heißt im Umkehrschluss. Für mehr als die Hälfte aller jährlich neu hinzukommenden Krebsneuerkrankungen gibt es aktuell keine gesetzlichen Regelmaßnahmen für die Früherkennung. Das sind mehr als 250.000 Fälle jedes Jahr für die noch keine Früherkennung gesetzlich etabliert ist.1 Bei allem Fortschritt, den das gesetzliche Früherkennungsprogramm in Deutschland bereits gebracht hat, bedeutet das aber auch: Es ist noch Strecke zu gehen.

PanTum Detect®

Ein Ansatz, um diese Lücke auf Dauer schließen zu können, sind Bluttests, die mit nur einem Test Hinweise auf viele Krebsarten liefern können (sogenannte Multi Cancer Early Detection Tests). Dazu zählt auch der in Deutschland bereits zugelassene PanTum Detect® Bluttest, der über den Abschluss der Zusatzversicherung Krebs-Scan bei der HanseMerkur Versicherungsgruppe in Deutschland verfügbar ist. Versicherungsnehmer des Krebs-Scan können den PanTum Detect® einmal jährlich durchführen. Liefert der PanTum Detect® ein auffälliges Ergebnis, also den Hinweis auf ein potenzielles Tumorgeschehen, erstattet die Versicherung auch Folgeuntersuchungen, wie bspw. bildgebende Verfahren wie MRT und/oder PET/CT.

Der PanTum Detect® gibt generelle Hinweise auf ein mögliches Krebsgeschehen im Körper, kann aber nicht spezifizieren, um welche Krebsart es sich möglicherweise handelt.

Die einfache Blutentnahme wird von über 150 Blutentnahmestellen flächendeckend in ganz Deutschland durchgeführt.

Darmkrebs Vorsorge

Darmkrebs (Dick- und Enddarm) ist in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Pro Jahr erkranken rund 55.000 Menschen neu an Darmkrebs.

Im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung können Sie sich ab 50 Jahren bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Darmkrebs-Früherkennung beraten lassen. Im Alter von 50 – 54 Jahren haben Sie Anspruch auf einen jährlichen Stuhltest. Dieser zeigt an, ob sich nicht sichtbares („okkultes“) Blut im Stuhl befindet. Männern ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren wird eine Darmspiegelung angeboten. Sie ist zuverlässiger als der Stuhltest, Krebsvorstufen können sofort entfernt werden. Jedem stehen zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens 10 Jahren zu. Wird die erste Untersuchung erst mit 65 Jahren oder später durchgeführt, besteht kein Anspruch auf eine zweite Untersuchung. Wer keine Darmspiegelung möchte, kann jährlich (zwischen 50 und 54) bzw. alle 2 Jahre (ab 55) einen Stuhltest durchführen.2

Hautkrebs Vorsorge

Jedes Jahr erhalten in Deutschland rund 309.000 Menschen, also ca. 4 von 1.000 Menschen, die Diagnose Hautkrebs. Er ist damit eine der häufigsten Krebserkrankungen. Die meisten Betroffenen erkranken am hellen oder weißen Hautkrebs, der nur selten Tochtergeschwülste bildet und daher weniger bedrohlich ist als der schwarze Hautkrebs, das maligne Melanom. Dieses tritt in den letzten Jahren aber immer häufiger auf. In einigen Statistiken wird offiziell nur das maligne Melanom der Haut als Krebsneuerkrankung aufgeführt.

Im Jahr 2020 erkrankten in Deutschland rund 23.650 Menschen am malignen Melanom der Haut. Dieses war bei Frauen 2020 die vierthäufigste Krebsart bei den Krebsneuerkrankungen und bei Männern die fünfthäufigste.3

Männer, die an einem malignen Melanom erkranken, sind im Durchschnitt 68 Jahre alt, Frauen 62 Jahre. Bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren ist der schwarze Hautkrebs inzwischen die häufigste Krebsart, bei Männern im gleichen Alter die dritthäufigste.4

Im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung können Frauen und Männer ab dem 35. Lebensjahr in Deutschland alle 2 Jahre am Hautkrebs-Screening zur Früherkennung von Hautkrebs teilnehmen.
Das Hautkrebs-Screening wird von Hautärzten und speziell dafür geschulten Hausärzten durchgeführt.

Brustkrebs Vorsorge

Brustkrebs ist mit etwa 30 Prozent aller Krebsneuerkrankungen die häufigste Krebsart bei Frauen in Deutschland. Jedes Jahr erhalten aktuell 69.000 Frauen die Diagnose Mammakarzinom (Brustkrebs). Derzeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Jüngere Frauen sind nur selten betroffen, erst ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko. Jede vierte Betroffene ist jünger als 55 Jahre und jede Zehnte jünger als 45 Jahre alt.5

Im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung können Frauen ab dem 30. Lebensjahr in Deutschland einmal jährlich zur Brustuntersuchung (Tastuntersuchung). Die Tastuntersuchung wird von GynäkologInnen (FrauenärztInnen) durchgeführt.

Zusätzlich haben Frauen innerhalb der gesetzlichen Früherkennung ab dem 50. und bis zum 75. Lebensjahr alle zwei Jahre Anspruch auf ein Mammografie-Screening. Die Mammographie wird von speziell geschulten Fachkräften durchgeführt – in zertifizierten radiologischen Praxen, so genannten Screening-Einheiten.

Gebärmutterhalskrebs Vorsorge

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs (auch Zervixkarzinom genannt). Die Ursache ist meist eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Gebärmutterhalskrebs ist die fünfthäufigste Krebsart bei den jährlichen Krebsneuerkrankungen von Frauen in Deutschland.3
Im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung können Frauen ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich zur gynäkologischen Untersuchung (Genitaluntersuchung). Dabei wird zwischen dem 20. und 34. Lebensjahr auch ein Zell-Abstrich, der sogenannte Pap-Test durchgeführt.
Ab dem 35. Lebensjahr können Frauen nur noch alle drei Jahre den Pap-Abstrich durchführen. Dieser wird dann aber gemeinsam mit dem HPV-Test als Kombinationsuntersuchung (sogenannte Ko-Testung) vorgenommen.6
Die Untersuchungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs werden von GynäkologInnen (FrauenärztInnen) durchgeführt.

Prostatakrebs Vorsorge

Prostatakrebs ist mit 25% aller Krebsneuerkrankungen die häufigste Krebsart bei Männern und eine der häufigsten Krebstodesursachen beim männlichen Geschlecht. Jedes Jahr erkranken mehr als 65.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs.7
Im Rahmen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung können Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich zur Prostatauntersuchung (Tastuntersuchung).
Allgemeinmediziner und hausärztlich tätige Internistinnen oder Internisten führen die Untersuchung entweder selbst durch, oder sie überweisen zu einer Urologin oder einem Urologen.