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Die Tastuntersuchung ist (neben der Mammographie für Frauen ab 50) eine Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs für Frauen ab 30. Alles Wichtige zu dieser Untersuchung finden Sie in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis 

Überblick: Tastuntersuchung zur Brustkrebsvorsorge

  • Die Brustuntersuchung (Tastuntersuchung) wird ab dem 30. Lebensjahr allen Frauen einmal jährlich angeboten.
  • Sie dient der Früherkennung von Brustkrebs. Die Tastuntersuchung wird von GynäkologInnen (FrauenärztInnen) durchgeführt.
  • Die Untersuchung der Brust kann gleichzeitig zur gynäkologischen Genitaluntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wahrgenommen und durchgeführt werden.

Brustkrebs Häufigkeit:

  • Brustkrebs ist mit etwa 30 Prozent aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Jedes Jahr erhalten aktuell 69.000 Frauen die Diagnose „Mammakarzinom“ (Brustkrebs).
  • Derzeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
  • Jüngere Frauen sind nur selten betroffen, erst ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, um ab dem ca. 70. Lebensjahr wieder abzusinken. Jede vierte Betroffene ist jünger als 55 Jahre und jede Zehnte jünger als 45 Jahre alt.1

Ablauf der Tastuntersuchung

Bei der Tastuntersuchung im Rahmen der Brustkrebs-Vorsorge tastet der Gynäkologe beide Brüste und Achselhöhlen sowie die Lymphabflusswege systematisch auf Veränderungen ab. Dies ist die einfachste Möglichkeit, Veränderungen im Brustdrüsengewebe festzustellen. Allerdings können damit nur Tumoren ab einer Größe von etwa einem Zentimeter entdeckt werden.2

Welcher Arzt macht die Tastuntersuchung der Brust?

Die Tastuntersuchung der Brust zur Früherkennung von Brustkrebs ist Teil der gynäkologischen Vorsorge. Alle gynäkologischen Untersuchungen werden von GynäkologInnen (FrauenärztInnen) durchgeführt.
Den Termin zur Tastuntersuchung muss die Betroffene selbst ausmachen.

Dabei gilt es zu beachten, dass der optimale Zeitpunkt abhängig vom Zyklus ist.
Vor den Wechseljahren: Jüngere Frauen sollten den Termin für die Tastuntersuchung etwa 1 Woche nachdem die Monatsblutung eingesetzt hat, ansetzen. Denn zu dieser Zeit ist das Gewebe der Brust weicher und lässt sich besser abtasten. Für Frauen, die die “Pille” nehmen, empfiehlt es sich, sich zu Beginn einer neuen Monatspackung untersuchen zu lassen.
Nach den Wechseljahren: Frauen, die keine Monatsblutung mehr haben, können den Termin für die ärztliche Tastuntersuchung frei wählen. 3

Wie lange dauert das Ergebnis?

Direkt nach der Tastuntersuchung teilt die Frauenärztin mit, ob eine auffällige Brustveränderung entdeckt wurde. Wenn ja, wird das weitere Vorgehen besprochen.3

Kann die Brust auch selbst untersucht werden?

Viele Fälle von Brustkrebs werden von Frauen selbst entdeckt, meist ganz zufällig beim Duschen oder Eincremen oder durch das bewusste Abtasten der eigenen Brust als Krebsfrüherkennungsmaßnahme.

Kritiker der Selbstuntersuchung meinen: Da es keinen in Studien nachgewiesenen Einfluss auf die Brustkrebssterblichkeit gibt, ist die Selbstuntersuchung nicht sinnvoll. Es würden außerdem zu viele gutartige Knoten entdeckt, was zu unnötiger Angst und zu überflüssigen Biopsien führe. Tatsächlich belegen Studien bisher nicht, dass die Sterblichkeitsrate durch das selbstständige Abtasten der Brüste gesenkt wird. Das hat auch damit zu tun, dass tastbare Tumoren nicht mehr wirklich „klein“ sind.

Von den Fachgesellschaften wird Frauen dennoch empfohlen, sich regelmäßig selbst zu untersuchen. Denn dieses Abtasten und In-Augenschein-Nehmen der eigenen Brüste erhöht vor allem das Gespür für den eigenen Körper. Frauen lernen dabei Besonderheiten der eigenen Brust kennen und können Unregelmäßigkeiten besser einordnen.
Weil Veränderungen der Brust in jedem Alter auftreten können, ist die Brustselbstuntersuchung für Frauen jeder Altersgruppe geeignet. Dabei soll sie aber keinesfalls das gesetzliche Früherkennungsprogramm ersetzen. Als alleinige Vorsorge dient sie nicht.4

Was bringt die Tastuntersuchung?

Nur selten äußern sich bösartige Veränderungen im Brustgewebe durch Schmerzen. Die Früherkennung von Brustkrebs ist daher der primäre Grund für die Tastuntersuchung der Brust.

Tief liegende Knoten werden ohne gezieltes Abtasten nicht wahrgenommen und können sich unerkannt vergrößern. Daher ist es wichtig, dass Frauen auf Abweichungen achten, die ihnen an den Brüsten auffallen.

Tumore im Brustgewebe sind häufig trügerisch, weil sie meist über einen langen Zeitraum hinweg keine Beschwerden verursachen. Umso wichtiger ist eine regelmäßige Kontrolle, einerseits durch Selbstuntersuchung und andererseits durch Gynäkologen.

Neben den klassischen tastbaren Knoten in der Brust gibt es weitere Aspekte, die für eine Untersuchung wichtig sind:5

  • Veränderung der Brustgröße
  • Dauerhafte Rötung der Haut
  • Austreten von Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • Unterschied bei der äußeren Form einer Brust im Vergleich zur anderen beim Heben beider Arme
  • wiederkehrendes Schuppen der Haut
  • Einziehen von Brustwarze oder Brusthaut an einer einzelnen Stelle

Mehr Informationen zur allgemeinen Krebsvorsorge finden Sie hier.