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Hodenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung, die vor allem junge Männer zwischen 20 und 45 Jahren betrifft. Die Früherkennung spielt eine zentrale Rolle, da die Heilungschancen bei frühzeitiger Diagnose besonders gut sind. In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.000 Männer an Hodenkrebs1.

Ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Risikofaktoren, Möglichkeiten der Früherkennung und Maßnahmen zur Prävention von Hodenkrebs.

Was ist Hodenkrebs?

Hodenkrebs, medizinisch als testikuläres Karzinom bezeichnet, ist eine bösartige Tumorerkrankung, die in den Keimzellen der Hoden entsteht. Diese Form macht etwa 95% aller Hodentumoren aus und tritt hauptsächlich bei jungen Männern auf. In Deutschland werden jährlich etwa 4.000 neue Fälle diagnostiziert1,2.

Die Erkrankung entwickelt sich oft zunächst schmerzlos, wobei erste Anzeichen häufig als schmerzlose Schwellung oder Verhärtung im Hodensack bemerkt werden können. Zu den möglichen weiteren Symptomen gehören ein Schweregefühl im Hodensack oder dumpfe Schmerzen im Unterleib2,3.

Risikofaktoren für Hodenkrebs

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung von Hodenkrebs erhöhen können. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Hodenhochstand (Kryptorchismus): Ein nicht behandelter Hodenhochstand in der Kindheit erhöht das Risiko für Hodenkrebs um das 4- bis 8-fache. Auch bei erfolgreich behandeltem Hodenhochstand bleibt ein leicht erhöhtes Risiko bestehen 4.
  • Familiäre Vorbelastung: Männer, deren Vater oder Bruder an Hodenkrebs erkrankt sind, haben ein etwa 8- bis 10-fach erhöhtes Erkrankungsrisiko. Dies deutet auf eine genetische Komponente hin 5.
  • Unfruchtbarkeit: Eine eingeschränkte Fruchtbarkeit kann sowohl Ursache als auch Folge einer Hodenkrebserkrankung sein 5,6.
  • Vorerkrankung: Männer, die bereits an einem Hodentumor erkrankt waren, haben ein erhöhtes Risiko, auch im anderen Hoden einen Tumor zu entwickeln 2,6.

Früherkennung

Die Früherkennung von Hodenkrebs ist besonders wichtig, da die Heilungschancen im frühen Stadium sehr gut sind 1,2. Anders als bei vielen anderen Krebsarten können junge Männer durch regelmäßige Selbstuntersuchung aktiv zur Früherkennung beitragen3.

Die wichtigsten Früherkennungsmethoden umfassen:

  • Regelmäßige Selbstuntersuchung: Einmal monatlich sollten die Hoden auf Veränderungen abgetastet werden 7
  • Ärztliche Vorsorgeuntersuchung: Ab dem 14. Lebensjahr im Rahmen der J1-Untersuchung8
  • Ultraschalluntersuchung bei Verdacht oder Risikofaktoren8
  • Tumormarkerbestimmung im Blut bei konkretem Verdacht3,8

Der PanTum Detect-Bluttest kann als ergänzende Maßnahme zur Früherkennung eingesetzt werden. Er ermöglicht die Erkennung von Tumormarkern im Blut, noch bevor klinische Symptome auftreten9.

Wer sollte sich vorsorglich untersuchen lassen?

Die Vorsorgeuntersuchung für Hodenkrebs ist besonders für bestimmte Risikogruppen wichtig. Dazu gehören:

  • Männer mit familiärer Vorbelastung: Wenn Vater oder Bruder an Hodenkrebs erkrankt sind, besteht ein erhöhtes Risiko. In diesen Fällen sind regelmäßige Kontrollen besonders wichtig4,5.
  • Männer mit Hodenhochstand in der Vorgeschichte: Auch nach erfolgreicher Behandlung eines Hodenhochstands bleibt ein erhöhtes Risiko bestehen4.
  • Männer mit vorherigem Hodentumor: Nach einer Hodenkrebserkrankung besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Tumors im anderen Hoden2.
  • Männer mit Fruchtbarkeitsstörungen: Bei bestehender Infertilität sollten regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden5,6.
  • Junge Männer generell: Da Hodenkrebs hauptsächlich zwischen dem 20. und 45. Lebensjahr auftritt, wird allen Männern in dieser Altersgruppe eine regelmäßige Selbstuntersuchung empfohlen1,7.

Wie komme ich zur Vorsorgeuntersuchung?

Der Weg zur Hodenkrebsvorsorge führt über folgende Anlaufstellen:

  • Hausarzt: Der erste Ansprechpartner ist oft der Hausarzt, der bei Bedarf an einen Facharzt überweist8,10.
  • Urologe: Als Spezialist für Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane führt der Urologe die notwendigen Untersuchungen durch8.
  • Selbstuntersuchung: Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Hoden sollte einmal monatlich durchgeführt werden7,8.
  • PanTum Detect-Bluttest: Als ergänzende Maßnahme kann dieser innovative Test über teilnehmende Ärzte in Anspruch genommen werden9.

Menschen mit erhöhtem Risiko sollten regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. Vereinbaren Sie bei Verdacht oder Fragen einen Termin mit Ihrem Arzt, um frühzeitig mögliche Maßnahmen zu besprechen.

Wie läuft eine Hodenkrebsvorsorgeuntersuchung ab?

Eine Vorsorgeuntersuchung für Hodenkrebs umfasst mehrere Schritte:

  • Anamnese: Der Arzt erfragt die Krankengeschichte, mögliche Symptome und Risikofaktoren wie familiäre Vorbelastung oder früheren Hodenhochstand11.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt tastet beide Hoden sorgfältig ab, um Verhärtungen, Schwellungen oder andere Auffälligkeiten zu erkennen3,11.
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Diese schmerzfreie Untersuchung ermöglicht eine detaillierte Darstellung des Hodengewebes und kann bereits kleine Veränderungen sichtbar machen12.
  • Blutuntersuchung: Bei Verdacht werden spezifische Tumormarker (Alpha-Fetoprotein, beta-HCG und LDH) im Blut bestimmt13.

Nutzen und Risiken der Hodenkrebsvorsorge

Die Vorsorgeuntersuchung bietet wichtige Vor- und Nachteile, die abgewogen werden sollten:

Vorteile:

  • Früherkennung ermöglicht bessere Heilungschancen (über 95% bei früher Diagnose)14
  • Einfache und schmerzfreie Untersuchungsmethoden12
  • Möglichkeit der regelmäßigen Selbstuntersuchung7

Mögliche Nachteile:

  • Psychische Belastung bei unklaren Befunden14,15
  • Selten falsch-positive Befunde, die zu unnötiger Beunruhigung führen können15
  • Bei bildgebenden Verfahren: geringe Strahlenbelastung (nur bei CT)12

Statistiken zu Hodenkrebs

Hodenkrebs gehört zu den selteneren Krebserkrankungen, ist aber die häufigste Krebsart bei jungen Männern. Nach aktuellen Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten erkrankten im Jahr 2022 in Deutschland etwa 4.329 Männer an Hodenkrebs1,16.

Eine positive Entwicklung zeigt sich bei den Behandlungszahlen: Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der stationären Hodenkrebsbehandlungen in Deutschland binnen 20 Jahren um 40 Prozent gesunken. Im Jahr 2020 wurden bundesweit rund 10.900 Männer wegen der Diagnose Hodenkrebs im Krankenhaus behandelt17,18.

Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 38 Jahren, womit Hodenkrebs eine der wenigen Krebsarten ist, die vorwiegend junge Männer betrifft19. Die altersspezifische Erkrankungsrate zeigt einen deutlichen Gipfel zwischen dem 25. und 45. Lebensjahr20.

Die 5-Jahres-Überlebensrate hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich verbessert und liegt bei frühzeitiger Erkennung heute bei über 95 Prozent2. Diese positive Entwicklung unterstreicht die Bedeutung regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen und der Früherkennung.

Fazit

Hodenkrebs ist eine Erkrankung, die besonders junge Männer betrifft, aber bei frühzeitiger Erkennung sehr gute Heilungschancen bietet. Die regelmäßige Selbstuntersuchung und Vorsorge spielen dabei eine zentrale Rolle. Moderne Diagnosemethoden, von der klassischen Ultraschalluntersuchung bis hin zu innovativen Bluttests wie dem PanTum Detect, ermöglichen eine frühzeitige Erkennung von Veränderungen9,21.

Besonders wichtig ist das Bewusstsein für Risikofaktoren und mögliche Frühsymptome. Männer mit erhöhtem Risiko, etwa durch familiäre Vorbelastung oder Hodenhochstand in der Vorgeschichte, sollten regelmäßige ärztliche Kontrollen wahrnehmen. Die Kombination aus Selbstuntersuchung, ärztlicher Vorsorge und modernen Diagnoseverfahren bildet die Basis für eine erfolgreiche Früherkennung22.

Die hervorragenden Heilungschancen bei frühzeitiger Diagnose unterstreichen die Bedeutung der Prävention und Früherkennung. Ein offener Umgang mit dem Thema und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können entscheidend dazu beitragen, die Prognose weiter zu verbessern.

Quellen

  • Deutsches Krebsforschungszentrum
    1 https://www.krebsinformationsdienst.de/hodenkrebs
  • Deutsche Krebsgesellschaft
    2 https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs/krebsarten/hodenkrebs.html
    3 https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hodenkrebs/definition-und-haeufigkeit.html
    4 https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hodenkrebs/frueherkennung.html
  • Berufsverband der Deutschen Urologen e.V.
    5 https://www.urologen-im-netz.de/krankheiten/hodenkrebs/ursachen-risikofaktoren.html
  • Deutsche Gesellschaft für Urologie
    6 https://www.urologen-portal.de/patienten/krankheitsbilder/hodenkrebs.html
  • Stiftung Deutsche Krebshilfe
    7 https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/hodenkrebs/
  • Universitätsklinikum Heidelberg
    8 https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentren/nationales-centrum-fuer-tumorerkrankungen-nct/erkrankungen/hodenkrebs
  • Zyagnum AG
    9 https://www.pantumdetect.com/
  • Bundesärztekammer
    10 https://www.bundesaerztekammer.de/patienten/patienteninformationen/krebsvorsorge/hodenkrebs
  • Zentrum für Krebsregisterdaten
    11 https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Hodenkrebs/hodenkrebs_node.html
  • European Association of Urology
    12 https://uroweb.org/guidelines/testicular-cancer
  • Österreichische Krebshilfe
    13 https://www.krebshilfe.net/information/krebsarten/hodenkrebs
  • Statistisches Bundesamt
    14 https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Krankenhaeuser/hodenkrebs-behandlungen.html
  • Bundesministerium für Gesundheit
    15 https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/frueherkennung-vorsorgeleistungen
  • Robert Koch-Institut
    16 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Krebsregister/hodenkrebs.html
  • Statista
    17 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/hodenkrebs-deutschland
    18 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/hodenkrebs-altersverteilung
  • Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie
    19 https://www.dgho.de/publikationen/leitlinien/hodenkrebs
  • Kompetenznetz Maligne Lymphome
    20 https://www.lymphome.de/patienten/lymphomarten/hodenkrebs
  • International Agency for Research on Cancer
    21 https://gco.iarc.fr/today/data/factsheets/cancers/testicular-cancer
    21 https://publications.iarc.fr/testicular-cancer-prevention